Die Bekassine - Vogel des Jahres 2013
		
			Der Nachfolger der Dohle (Vogel des Jahres 2012) steht fest: Die Bekassine 
			wurde zum Vogel des Jahres 2013 gewählt. Der kleine, etwa 25 bis 28 
			cm große Schnepfenvogel ist in Deutschland vom Aussterben bedroht 
			und benötigt dringend unseren Schutz und unsere Hilfe beim Erhalt 
			seines natürlichen Lebensraums. 
			
			Gefährung- Dringender Handlungsbedarf:
			Durch die Trockenlegung vieler Sümpfe und Moore (z.B. zur 
			Torfgewinnung) und die Intensivierung der Landwirtschaft findet die 
			Bekassine fast keine geeigneten Bruthabitate mehr und auch das 
			Nahrungsangebot geht stark zurück. Die Folgen sind unübersehbar: War 
			sie im 19. Jahrhundert noch ein häufiger Brutvogel in Deutschland 
			(der damals zudem schon stark bejagt wurde!), ist ihr Bestand heute 
			auf unter 7000 Brutpaare zurückgegangen- Tendenz sinkend. 
			Schätzungen zu Folge hat sich der Bestand allein in den letzten 20 
			Jahren halbiert. Nicht nur bei uns ist die Art bedroht, sondern auch 
			in zahlreichen anderen mitteleuropäischen Staaten, wo ähnliche 
			Probleme vorherrschen. Eines steht jedoch fest: Wenn nichts 
			geschieht, sieht die Zukunft der Bekassine düster aus...
			
			So kann der Bekassine geholfen werden:
			Der natürliche Lebensraum, d.h. Feuchtwiesen, Moore, Sümpfe und 
			Grünland müssen streng und konsequent geschützt werden, um der Art 
			helfen zu können. Es müssen Störungen zur Brutzeit und ein weiteres 
			Trockenlegen der Feuchtgebiete unbedingt vermieden werden, um die 
			Bruthabitate zu erhalten. Auch die Jagd muss bedingungslos 
			eingestellt werden, sonst sind auch die besten Schutzmaßnahmen 
			wirkungslos. Dazu sollte so schnell wie möglich eine ganzjährige 
			Unterschutzstellung der Art gesetzlich beschlossen und 
			natürlich auch streng kontrolliert werden.
		
	 
	
		Die Bekassine- kein Einzelschicksal:
		Tatsächlich ist die Bekassine nur einer von vielen deutschen 
		Schnepfenvögeln, die gefährdet sind. Alle samt teilen sie dasselbe 
		Schicksal, nämlich die systematische Zerstörung ihres Lebensraums. Hinzu 
		kommt bei manchen Arten noch eine vorraussichtlich starke Einschränkung 
		ihres Verbreitungsgebiets durch den Klimawandel. Umso wichtiger ist es, 
		dass wir Verantwortung für die letzten einheimischen Brutvorkommen 
		übernehmen. Manche Arten, wie z.B. die Doppelschnepfe, sind bereits bei 
		uns ausgestorben und zahlreiche andere, wie Uferschnepfe, Großer 
		Brachvogel, Bruchwasserläufer, Alpenstrandläufer und Kampfläufer stehen 
		kurz davor. Alle diese Arten können ebenfalls von den Schutzmaßnahmen 
		für die Bekassine profitieren, da sie im selben Lebensraum vorkommen- 
		ein Grund mehr, die Initiative zu ergreifen und für einen Erhalt der 
		letzten verbleibenden Feuchtwiesen und Moore in Deutschland zu kämpfen.